Neue Gefahr für Bochum? Fentanyl

In den USA sorgt das Betäubungsmittel "Fentanyl" aktuell für viele Drogentote. Experten befürchten, dass der Trend auch nach Deutschland überschwappen könnte. Zumindest in Bochum ist Fentanyl aber noch kein großes Problem.

Fentanyl bei uns in Bochum noch keine Gefahr

Die Droge "Fentanyl" ist in Bochum aktuell noch kein großes Problem, sagen die Stadt Bochum und die städtische Feuerwehr auf Radio Bochum Nachfrage. In den USA sorgt die Droge aber gerade häufig für Todesfälle. Experten befürchten, dass der Trend langfristig auch zu uns nach Deutschland überschwappen könnte. Auch hier in Bochum ist die Zahl der Drogentoten in den letzten Jahren stark gestiegen - dass das aber auf Fentanyl zurückzuführen wäre, können weder die Stadt noch die Rettungsdienste bestätigen.

Was ist Fentanyl?

Fentanyl gilt als eine der gefährlichsten Drogen der Welt. Das Betäubungsmittel wirkt bis zu 100-mal stärker als Heroin. Für eine Überdosis braucht es nur 2 bis 3 mg Fentanyl. Vielen Drogenkonsumenten ist meistens nicht bewusst, dass sie Fentanyl konsumieren, denn andere Drogen wie Heroin und Kokain werden mit Fentanyl gestreckt. Das heißt, dass Drogendealer zum Beispiel Heroin mit Fentanyl mischen. Fentanyl ist deutlich günstiger als Heroin und Kokain. Um mehr Gewinn zu erzielen, werden die Drogen erst mit Fentanyl gestreckt und dann an die Betroffenen verkauft. So kommt es häufiger zu einer Überdosis.

Was tun bei einer Überdosis?

Die Begleiterscheinungen sind zum Beispiel schwere Bewusstseinsstörungen - bis hin zum Koma. Besonders gefürchtet ist die Atemdepression, also eine starke Herabsetzung der Atmung. Diese Nebenwirkungen treten spätestens bei einer Überdosis ein.

Dagegen hilft nur ein Gegengift. Und das ist bei Fentanyl das Mittel Naloxon. Aber: wenn Naloxon verabreicht wird, dann schenkt das nur Zeit. Denn das sogenannte Antidot hebt die Wirkung von Fentanyl nur kurzzeitig auf. Also im Idealfall wird das Naloxon verabreicht um die Konsumentinnen am Leben zu erhalten und um sie dann ins Krankenhaus zu bringen.

Naloxol

Das Antidot, also das Gegengift Naloxon, ist bei allen Bochumern Rettungskräften und Konsumräumen vorrätig, um es im Ernstfall einsetzen zu können.

Projekt NALtrain

Die Krisenhilfe Bochum e. V. setzt aktuell in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe e. V. auf das Projekt „NALtrain“ (Bundesmodellprojekt der Aidshilfe e. V.) in Bochum. Dabei werden Konsumenten opiathaltiger Substanzen und deren Angehörige darin geschult, im Notfall Gebrauch von Naloxon machen zu können. Dies führen die Konsumenten als einfach anzuwendendes Nasenspray mit sich. Die Betroffenen sind meist die Risikopatienten der Krisenhilfe.

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